Oft werde ich gefragt, wie gefährlich Laser eigentlich sind.
Leider lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten, da es von Laser zu Laser große Unterschiede gibt.
Zum Glück gibt es aber die Laserklassen. Mit der Hilfe von Laserklassen können wir einschätzen, wie gefährlich Laser sind.
Laserklassen nach DIN EN 60825-1
Aktuell gibt es 7 verschiedene Laserklassen. Sie teilen die Laser nach ihrer Gefährlichkeit für Menschen ein.
Und um es kurz zu machen, gibt es direkt hier eine Tabelle, die Dir zeigt, von welchen Laserklassen welche Gefahren ausgehen. Anschließend erläutere ich die einzelnen Klassen noch einmal.
Klasse 1:
Die Laserstrahlung ist ungefährlich, oder der Laser befindet sich in einem geschlossenen Gehäuse.
Klasse 1C:
Diese Klasse ist äußerst selten und findet nahezu ausschließlich in der Medizin Anwendung (z. B. bei Laser für die Hautstraffung, IPL-Geräte)
Die Laserstrahlung ist ungefährlich für das Auge, aber in besonderen Fällen gefährlich für die Haut.
Klassen 1M:
Die Laserstrahlung ist ungefährlich, solange keine optischen Instrumente wie z. B. Lupen verwendet werden. Ausgenommen sind jedoch hiervon “verschriebene Sehhilfen” aka Brillen. Die optischen Instrumente müssten also eine starke Bündelung aufweisen, wie Ferngläser. Sie sind also allgemein als sicher einzustufen.
Klasse 2:
Die Laserstrahlung ist nur im sichtbaren Bereich (400nm bis 700nm). In diesem Bereich löst das Licht einen Reflex aus, wegzuschauen. Die Laserstrahlung ist bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer für das Auge ungefährlich. Solange der Laser nicht gezielt auf das Auge fokussiert ist, ist der Laser als sicher einzustufen.
Klasse 2M:
Sicher, wie Klasse 2, solange keine optischen Instrumente verwendet werden.
Klasse 3R:
Bei achtsamem Umgang gelten Laser dieser Klasse als sicher. In der Regel wird ein kurzer Kontakt mit den Augen diese nicht gleich schädigen. Jedoch ist die Laserstrahlung bei direkter Betrachtung des Strahls gefährlich für das Auge. Vor allem durch optische Instrumente können Augenverletzungen verursacht werden. Party-Laser dieser Klasse lassen sich je nach Software für den Publikumsbereich dimmen oder sollten so ausgerichtet werden, dass sie nicht in Gesichter leuchten können. Ich empfehle Geräte dieser Klasse nur bei Erfahrung mit Lasern zu verwenden.
Klasse 3B:
Die Laserstrahlung ist gefährlich für das Auge und in besonderen Fällen auch für die Haut. Ein Blick in den Strahl oder in eine spiegelnde Reflexion kann zu Augenschäden führen. Das Betrachten einer diffusen Reflexion ist jedoch sicher. Party-Laser dieser Klasse lassen sich je nach Software für den Publikumsbereich dimmen oder sollten so ausgerichtet werden, dass sie nicht in das Publikum leuchten können. Ich empfehle Geräte dieser Klasse nur bei Erfahrung mit Lasern zu verwenden.
Klasse 4:
In diese Klasse fallen alle Laser, die nicht in die anderen Klassen fallen. Die Laserstrahlung ist gefährlich für Auge und Haut. Auch diffus gestreute Strahlung kann gefährlich sein. Beim Einsatz dieser Laserstrahlung besteht Brand- oder Explosionsgefahr. Diese Laser findet man oft bei Großveranstaltungen, trotzdem: Ich rate klar davon ab, Laser dieser Klasse zu verwenden, wenn man nicht die entsprechende Schulung zum Laserschutzbeauftragten hat.
Laserklassen nach DIN VDE 0837
Die Einteilung der Laser in die Laserklassen nach DIN VDE 0837 findet seit 1997 in Deutschland nicht mehr statt. Da die USA diese Einteilung weiterhin verwendet, finden sich immer noch Geräte mit dieser Einteilung.
Klasse 1:
entspricht der Klasse 1 nach EN 60825-1
Klasse 2:
entspricht der Klasse 2, selten auch in 1M nach EN 60825-1
Klasse 3a:
Die Laserstrahlung wird für das Auge gefährlich, wenn der Strahl durch ein optisches Instrument verkleinert wird. Ohne optisches Instrument ist die Laserstrahlung im sichtbaren Bereich (400 nm bis 700 nm), bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer (bis 0,25 s), in den anderen Spektralbereich auch bei Langzeitbestrahlung, ungefährlich. Diese Laser entspricht meistens den Klassen 2M oder 3R nach EN 60825-1
Klasse 3b:
entspricht der Klasse 3B nach EN 60825-1
Klasse 4:
entspricht der Klasse 4 nach EN 60825-1
Laser bei öffentlichen Shows
Du siehst, generell sind die meisten Laser sicher. Dennoch muss bei öffentlichen Veranstaltungen mit Lasern der Klassen 3R, 3B und 4 immer ein Laserschutzbeauftragter diese betreiben (§5 OStrV). Eine Schulung zum Laserschutzbeauftragten kannst du zum Beispiel beim TÜV machen. Wenn du DJ bist oder viel mit Lasern arbeitest, würde ich dir auf jeden Fall dazu raten.